Archivbild ©Christoph Gurtner
12. Juni 2018 Nickelback
Hallenstadion
Zürich
Der Abend im Hallenstadion Zürich begann dunkel. Seether aus Südafrika scheuen das Licht wie der Teufel das Weihwasser. Man könnte sie auch als Nachtschattengewächse betiteln. Nur das Seether am Anfang Rot vom Licht im Gesicht waren und anschliessend grün. Bei den Tomaten ist dies umgekehrt. Zu hören gab es das Ganze in Form einer Tomatensauce. Vom Gesang war wenig zu hören, dafür um so mehr vom Bass. Schade den die 1999 gegründete Band hatte doch eine schöne Fanbase in Zürich. Die hätten sich in der vorderen Reihen sicher gefreut wenn der Sound besser abgemischt gewesen wäre. Nach gut einer Stunde war es dann vorbei und die Bühne wurde für Nickelback bereit gemacht.
Böse Zungen behaupten, wenn man Nickelback rückwärts hört, hört man satanische Botschaften. Das wird auch über die Beatles behauptet und ist so alt wie die Geschichte von Vinyl. Schlimmer ist aber, wenn man die Platte vorwärts hört, hört man Nickelback.
Die Chancen satanischen Botschaften zu hören stehen schlecht. So gebe ich halt Nickelback und ihrem neuen Album «Feed the Machine» eine Chance.
Mit dem Titelsong des neuen Albums starteten die Kanadier in das Konzert.
Der Song ist natürlich wie die meisten für das Radio gemacht. Dies wurde einem schnell bewusst, weil da doch mehr Balladen als richtige Rocksongs dabei waren. Chad Kroeger freute sich aber wieder in der Schweiz zu sein und erzählte, dass sie einen Tag zuvor einen tollen Day off in Zürich hatten. Das Quartett war bestens aufgelegt und immer wieder zu Spässchen mit dem Publikum aufgelegt. Gegen Ende holte Kroeger eine Junges Mädchen, geschätzte 12 Jahre alt, auf die Bühne und sang mit ihr «Rockstar». Die kleine hatte richtig Spass und lief dem grossen Star fast den Rang ab.
Nickelback versprachen ihre bislang grösste Produktion und jede menge Spass. Letzteres mag noch zutreffen. Wirklich weiter entwickelt haben sich die Kanadier aber nicht. Im Gegenteil, sie waren musikalisch schon druckvoller als an diesem Abend.
Auch soundtechnisch war es nicht gerade ein Hörgenuss, der Bass war einmal übersteuert und der Gesang schlecht verständlich und zu leise. Schade, die Jungs aus Alberta können mehr, nur müssten sie es wieder einmal beweisen.