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15. April 2017
L'Usine Rouge -
Grand Spectacle Burlesque
Kulturfabrik KUFA Lyss

Die Kulturfabrik KUFA in Lyss hat zu einer internationalen Burlesque Revue geladen. Der grosse Saal mit dem Balkon war praktisch ausverkauft und dementsprechend gut war die Stimmung.

Eingestimmt wurden die Besucher/Innen jeden Alters vom DJ C. Stone mit Electro Swing. Zum Teil begleitete Joko Hard am Saxophon. Die ersten Tracks waren noch ganz erträglich. Danach sehnte ich ein Ende herbei, vor allem aber der Beginn der Show. Mit ca. 30 Minuten Verspätung ging das Licht aus und Moderator Blake Eduardo aus Biel schlich sich nackt auf die Bühne. Seine Mimik sprach Bände. Der Zauberkünstler erklärte, dass die Showgirls seine Kleider versteckt haben. Zum Glück aller Anwesenden hatte er noch seinen Hut und eine überlange Krawatte. 

Blake hatte vom ersten Satz an das Publikum um den Finger gewickelt. Sein Charme und der Französische Akzent hatte das Seine beigetragen. Sein Kleiderstiel war es in dem Moment sicher nicht. Für alle im Saal, die zum ersten Mal eine Burlesque Show besuchten, erklärte er, dass man einfach «Huuu» schreien müsse, wenn die Tänzerin den Handschuh aus ziehe. Die Dame in der ersten Reihe war danach Eduardo’s «Huuu Girl» Die Improvisationen und die zwei Zauberkunststücke des Moderators passten gut ins Programm  und sorgten für beste Unterhaltung.

Foto: Blake Eduardo bei seiner Begrüssung und bei seinem ersten Zaubertrick

Danach gehörte die reichdekorierte Bühne Silly Thanh. Die Genferin mit vietnamesischen Wurzeln, verzauberte das Publikum mit ihrer Exotischen sinnlichen Performance. 

Silly hatte eine tolle Ausstrahlung bei ihren Auftritten. Besonders bei ersten  Auftritt strahlte sie ins Publikum damit jede/r im Saal wusste: «ich habe spass am tanzen» Ihre herzliche Art unterstrich den Eindruck, den man als Zuschauer hatte; das heisst, bei diesen Zuschauern die sich die Show angesehen hatten und nicht mit ihrem lauten Gequatsche die Vorstellung störten. Respekt haben diese Personen sicher nicht in die Wiege gelegt bekommen.

Eine klassische Burlesque Nummer präsentierte die Lausannerin Lilly Bulle. Schwarzes Kleid, schwarze Federboa, es wirkte für ein routiniertes Starlet sehr einfach, teilweise ein wenig verkrampft. Mir gefallen normalerweise die klassischen Darbietungen sehr gut. Diesmal ist der Funken nicht hinüber gesprungen. 

Doch das war ja nur die erste Performance. Nach der Pause zeigte sie dann ihr wahres Können. Da kam sie mit einem weissen Kleid das mit Blumen verziert war. Die ganze Nummer wirkte moderner und auch frischer als ihr erster auftritt. 

Bei Bianca Nevius durfte man sich auf italienisches Temperament freuen. Die schwarzhaarige Künstlerin aus Turin, begann ruhig und verführerisch. Bis etwa in der Mitte der Nummer.  Da legte Bianca richtig los und wirbelte auf der Bühne herum. 

Ihre zweite Performance war ebenfalls sehr energiegeladen. Wie schon ihre Kolleginnen an diesem Abend, zeigte auch sie nach der Pause ein tolles Kostüm und überzeugte auch mit der gesamten Darbietung.

Der Star an diesem Abend war ganz klar Minouche von Marabou.

Vor der Pause zeigte die Zürcherin ihre «You got me Frenzy!» Nummer. Mit dieser Nummer feierte Minouche 2011 Ihrer Premiere als Burlesque Tänzerin. In dieser Zeit wurde das Kostüm und die Musik stetig angepasst und weiter entwickelt. 

Die zierliche Zürcherin sorgte dann auch im zweiten Teil für viel Staunen als sie mit dem riesigen weissen Kopfschmuck und dem raffinierten weissen Kleid die Bühne betrat. Die «Wow’s» und «ohh’s» waren deutlich zu hören. 

mit «Mistinguett» hatte Minouche alle im Saal vezaubert. Nach der Show durfte sie auch viele Komplimente entgegen nehmen. 

Gespannt war ich auf die Russin Anja Pavlova. 

Gemäss der Einleitung von Blake Eduardo war ihre Darbietung eine Liebeserklärung an den Mond. Was sehr poetisch klang, entpuppte sich als wenig originell.

Das lag auch daran das es eine sehr Neblige Vollmondnacht auf der Bühne war. Schade ich hätte die Künstlerin gerne ab und zu auch gesehen. 

Nach der Pause gab Anja eine gewöhnliche Charlston Tanznummer zum Besten. Nicht aussergewöhnliches im Gegenteil das ganz wirkte eher amateurhaft. Ich hatte das Gefühl, dass Pavlova aus dem Takt gefallen sei. 

Alles in Allem war es ein gemütlicher Abend im KUFA.

Auswärtigen Gästen empfehle ich, mit dem Auto anzureisen oder ein Hotelzimmer in der Nähe zu reservieren. Der Abend könnte immer etwas länger dauern. 20 Minuten Pause werden dann schon mal zu 30 Minuten ausgedehnt.
An der  After Party wurde dann zu Rock and Roll und Electro-swing ausgelassen getanzt. Die anfangs gute Stimmung zog sich bis in den Morgen hinein weiter. 

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