15. Juli 2017
Ronan Keating
Melanie C
Live at Sunset Zürich
Mit fast unverzeihlichen zwei Minuten Verspätung betrat die Band von Ex Spice Girl Melanie C die Bühne des Live at Sunset. Nach einem kleinen Intro betrat Sporty Spice ebenfalls die Bühne. Zeit zum Umziehen hat sie wohl nicht mehr, aber eine Dame von Welt sieht auch im Nachthemd gut aus.
Die gereifte Singer-/Songwriterin war sehr aktiv, tanzte auf der Bühne herum, spazierte immer wieder am Bühnenrand entlang und zeigte sich sehr Publikumsnah. Musikalisch gab es einfachen Pop; nicht weltbewegendes. Mal gefühlvoll, mal ein wenig rotzig, laut. Aber nie auf hohem Niveau.
Ihre Performance war mit diversen Cover Version durchmischt. Da durfte auch Bryan Adams «When You're Gone» nicht fehlen. Diesen Song hat sie für das Album «On a Day Like Today» vom Kanadier im Duett 1998 aufgenommen.
Auch wenn die Bemühungen von Melanie C gross waren, es war nicht ihr Abend. Das Publikum war auch zahlreicher auf den Sitzplätzen vertreten als direkt vor der Bühne. Doch genau dieses Publikum machte sitzend Stimmung. Besonders bei ihren eigenen Songs war das Publikum bei ihr. Das Cover Songs allgemein im Trend sind, hatte, wie man gestern erlebt hatte, nicht nur Vorteile. Auch gestandene Musikerinnen können sich daran die Finger verbrennen.
Howdy Cowboy Keating
Nach einer kurzen Umbaupause betraten Ronan Keatings Band die Bühne.
Es dauerte einen Moment bis alle bereit waren und der Drummer den Opener einzählen konnte.
Keating betrat gut gelaunt und mit weissen Cowboy Hut die Bühne. Auch vor der Bühne füllte sich der Raum ein wenig mehr. Der Besucheraufmarsch ist aber für ein Künstler wie Ronan Keating immer noch sehr bescheiden. Schade. Der sympathische Ire hatte sein Publikum allerdings schnell auf seiner Seite.
Überraschenderweise spielte er seinen grössten Hit «If tomorrow never comes» schon sehr früh.
Seine Trümpfe sind klar die schönen Balladen. Immer wieder bedankt er sich bei den Fans für ihre Treue. Er sei sehr dankbar, dass er jeden Tag das tun darf, was er am liebsten mag. Der 40-jährige wirkte auch sehr authentisch. Man merkte, dass er Spass an der Arbeit hat.
Die vier Songs als Unplugged Session dauerten für mich eine gefühlte Ewigkeit. Irgend einmal klinkte ich mich aus. Es war einfach zu viel Romantik in 90 Minuten verpackt.
Der Ex-Boyzone Sunnyboy ist sichtlich älter geworden, seinen Charme aber hat er behalten und seine Stimme ist live ein Genuss.
Mit den Zugaben ging auch für mich das diesjährige Live at Sunset zu Ende.
Meine zwei Besuche auf dem Zürichberg waren tolle Erlebnisse und ich hoffe, dass die Konzertreihe im 2018 ihre Fortsetzung findet.