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1.Titelbild_Hanabie_©Stagetime.jpg

15. Juni 2024
Greenfield Festival Tag 3

Flugplatz Interlaken

Der dritte und letzte Tag des Greenfield versprach wieder viel gute Musik und sehr viel Spass. Klar wie kann man an einem so schönen Festival keinen Spass haben? Genau das ist schlicht nicht möglich.

Mein erstes persönliches Highlight war ganz klar die Deutsche Mittelalter Truppe Feuerschwanz. Der wilde Haufen aus dem bayrischen Erlangen sorgen mit ihrer energiegeladenen Show und witzigen Lyrics für eine sehr gute Stimmung. Ein besonderer Moment gab es für einen Fan vorne an der Bühne. Er schmiss sein Hut und einen Stift auf die Bühne. Hauptmann Feuerschwanz alias Peter Henrici (Gesang, Gitarre) gab tatsächlich während dem Song ein Autogramm und gab den Hut und den Stift zurück. Eine sehr coole Aktion, die auch nicht jeder Musiker machen würde.

1.Text_Feuerschwanz_©Stagetime.jpg

Eine weitere Band aus Deutschland machte sich auf der Eiger Stage bereit. Montreal aus Hamburg erinnerten mich schon beim Soundcheck an die Ärzte aus Berlin. 
Das norddeutsche Trio hatte sogar ein speziellen «Soundcheck Song,» bei dem man die Instrumente und die Stimmen besonders gut heraushörte. Beim Soundcheck waren vielleicht zwanzig Personen vor der Bühne. Natürlich wurde die anwesenden gefragt, ob der Sound okay sei.
Das Konzert von Montreal war entsprechend eine unterhaltsame Angelegenheit. Wie «Die Ärzte» wurde zwischen den Songs munter daher gewitzelt. Die Jungs waren schlicht, erfrischend anders und machten Spass.

Frauenpower durfte auch am letzten Tag nicht fehlen. The Interrupters aus Los Angeles nahmen die Jungfrau Stage auseinander. Kompromissloser Punk der in die Knochen fährt.

Noch mehr Frauenpower gab es aus Tokyo. Die Metalcore Band Hanabie sind vier Junge Frauen die von der ersten Sekunde an zeigten, was Abriss bedeutet.  Dementsprechend hatten sie einen Besucher*innen Rekord vor der kleinen Eiger Stage. Dies absolut zu Recht, wieso das Quartett nicht auf der Hauptbühne spielten, ist für viele, die diesen genialen Auftritt sahen, ein Rätsel. Zumal auf der grossen Bühne ♰ ♰ ♰ Crosses ein Duo ziemlich langweiligen und emotionslosen Elektrorock machen. Das Ganze ist sehr experimentell und kann nicht wirklich überzeugen.
Bleibt zu hoffen, dass Hanabie bei ihrem nächsten Auftritt in Interlaken die grosse Bühne abreissen dürfen.

Das unvermeidbare, das Ende des Festivals rückt immer näher.
Auf der Jungfrau Stage stand noch die Deutsche SKA -Punk Band Kraftklub auf dem Programm. Der zweite Auftritt am Greenfield nach 2017 versprach wieder eine grosse Party zu werden. Mich konnte das «Gehampel» von Leadsänger Felix Brummer nicht begeistern.
Grund genug, ein letztes Mal zur Eiger Stage zu pilgern. Bury Tomorrow ist eigentlich gar nicht mein Fall. Metalcore allgemein ist nicht so mein Ding. Aber eine langjährige Kollegin, die nicht nur fantastisch fotografiert, sondern ihre malt ihre Fotos mit Oelfarben auf Leinwand. Daraus entstehen unglaubliche Kunstwerke. Sie liebt die Band und geht auch gerne mal mitten in den Moshpit. Mit Kamera ist dies erstens für alle sehr gefährlich und zweitens nicht gestattet. Also durfte ich nach dem Fotografieren ihre Kamera zum Medien Container bringen. 
Nicht nur unter den Fans herrscht ein gutes miteinander, sondern auch unter uns Fotograf*innen schaut man aufeinander. Anders geht es nicht.
Beim Konzert von Bury Tomorrow ging es richtig wild zu und her. Beim zweiten Song ging es los mit Crowdsurfen. Die Securitys waren extrem gefordert. Man kann das nur schlecht beschreiben, wie da die Fans in Scharen übers Publikum getragen wurden. Ich verliess den Pit frühzeitig, damit die Männer ihre Arbeit machen konnten.
Die Band selbst konnte mich, zu meiner eigenen Überraschung recht überzeugen. Da war ordentlich Power im Sound, der einmal mehr sehr gut abgemischt war.
Ja und dann war das Festival, zumindest Fototechnisch vorbei.
Beim letzten Headliner, Green Day bekam ich leider keine Fotoakkreditierung. Die US-Amerikaner zündeten aber ein Hit Feuerwerk und begeisterten auf der ganzen Linie. Kein Wunder, es gibt auch viel zu feiern. Da ist zum einen das hochgelobte Album «Dookie» welches nächstes Jahr das dreissigjährige Jubiläum feiert. Dazu kommt das Kultalbum «American Idiot» welches auch schon 20 Jahre (am17. September 2004 erschienen) auf dem Buckel hat.
Das Album bezeichnen Green Day als Punkrock Oper die, die Geschichten eines Jungen Mannes in einer Kleinstadt wohnt und seine Zeit mit Fernsehen und Drogen vertreibt.
Im Song «Holyday» übt er scharfe Kritik an der «War on Terror» Politik der Regierung von Georg W. Bush.
Green Day sind live eine unglaubliche Macht und reissen jeweils das Publikum völlig mit.
Es war nach 2005 (allererstes Greenfield Festival) und 2017 der dritte Auftritt des Trios aus Kalifornien.

Das Greenfield Festival 2024 war einmal mehr ein grosses Fest mit einem erneuten Rekord von 84’000 Besuchenden. Die Vorbereitungen für das zwanzig jährige Jubiläum vom 12.Juni bis 14. Juni 2025 laufen bereits.
Gewiss wird es eine grosse Geburtstagsparty auf dem Militärflugplatz Interlaken.

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