16. September 2017
Max Raabe & das
Palastorchester
Samsung Hall
Am vergangenen Samstag verwandelte sich die moderne Samsung Hall in ein Konzert Etablissement der 30er Jahre.
Einige wenige Besucher/Innen haben sogar stilecht den Frack und das Abendkleid aus dem Schrank geholt, um Max Raabe und das Palastorchester angemessen gekleidet zu sehen und zu hören.
Auf seiner «Das hat mir gerade noch gefehlt» Tour reiste Raabe und sein Orchester von Hong Kong nach Donaueschingen im Schwarzwald bevor er für drei Konzerte die Schweiz besuchte.
Als das Saallicht ausging, nahmen die zwölf Musiker Platz und Max Raabe betrat wie gewohnt im Frack und schwarzer Fliege die Bühne. Nach dem ersten Titel begrüsste er in seiner ganz eigenen Art das Publikum. «Es werden Lieder zu hören sein, über die Liebe. Wie man sich kennen lernt, wie man zusammen ist und wie man sich wieder loswerden kann». Müsterchen von seinem trockenen Humor bekam man zwischen den Liedern immer wieder.
Raabe ist sicher nicht ein Hampelmann, der auf der Bühne herum rennt. Höchstens zwei Schritte aus dem Scheinwerferlicht, um seine Musiker ins recht Licht zu stellen, war schon alles an Bewegung des Sängers.
Max Raabe spielte einen bunten Mix aus seinem über 500 Titeln enthaltenen Repertoire. «In einer kleinen Konditorei» durfte da natürlich genau sowenig fehlen, wie sein Klassiker «Kein Schwein ruft mich an». Um diesen Titel etwas interessanter zu gestalten, wurde er in ein Medley eingebaut, das den Zuhörern von Frankreich, über Italien in die USA, auf eine instrumentale Reise mit nahm. «Schweine um die Welt» war Max Raabes Kommentar. Er konnte sich das Lachen selber kaum verkneifen. Zwei Stunden (mit einer kurzen Pause) stand die Musik im Vordergrund. So ganz ohne moderne Technik ging es dann doch nicht. Beim einen oder anderen Titel sah man kurze Film Einspielungen, natürlich in schwarz/weiss. Ansonsten verzichtete man auf technische Spielereien.
Vor der aktuellen Tour wurden die Fans gefragt, welches Lied sie hören möchten. Das Ergebnis hat die Berliner überrascht. Es war ein Chanson, also untypisch, da sie selber Lieder und die Franzosen Chanson spielen. Gewünscht wurde «La mer» von Charles Trenet aus dem Jahre 1943.
Nach «Mein kleiner grüner Kaktus» und dem «Schlaflied» als Zugabe, endete ein grossartiges Konzert mit Standing Ovation.
Wer sich von den musikalischen Künsten überzeugen will, hat am 28. November 2017 im KKL Luzern die letzte Gelegenheit.
Ticket gibt es hier: 28. 11. 2017 Kultur- und Kongresszentrum KKL Luzern