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17. September 2018
Passenger
Volkshaus 
Zürich

Schon vor der Türöffnung um 19:00 Uhr bildeten sich links und rechts des Zürcher Volkshauses lange Schlangen.  

Der süd-englische Singer-/Songwriter Michael David Rosenberg, besser bekannt als Passenger, ist an diesem lauen Montag Abend mit einem neuen Album, «Runaway», zu gast in der Limmatstadt. Obwohl Passenger regelmässig auf Schweizer Bühnen anzutreffen ist, war das Volkshaus ausverkauft. Mir stellte sich die Frage, was dieser Künstler macht, damit er es ohne Band schafft, die Massen so zu bewegen? Bis mir diese Frage beantwortet wurde, dauerte es noch ein wenig. Zuerst betrat der ebenfalls aus England stammende Singer-/Songwriter Chris Simmons zum allerersten Mal eine Schweizer Bühne. Der sympathische Künstler begleitete sich nur mit Akustik-Gitarre. Mit seinen langen und ruhigen Songs vermochte er das Publikum voll und ganz in den Bann zu ziehen. Im Publikum blieb es mucksmäuschenstill. Selbst sein Gesang ohne Mikrofon war dank seiner kräftigen Stimme im ganzen Saal zu hören.

Chris Simmons bedankte sich abermals bei den Besucher/Innen für die Chance für sie zu spielen und den grossen Respekt den man ihm entgegenbrachte. 

 

Nach einer kurzen Pause, in der das Mikrophon ausgetauscht wurde, kam Passenger Punkt 21:00 Uhr auf die Bühne und wurde von seinen Fans jubelnd empfangen. Man merkte als Aussenstehender bald, dass da nicht einfach ein Musiker spielte, sondern ein Typ, der seine Freunde besucht. Diese herzliche Art von ihm ist sicher ein Teil des Erfolgsrezeptes.

Trotz neuem Album begann er mit «Fairytales & Firesides» vom Album «Divers & Submarines» aus dem Jahr 2010. Ein kleiner Fehler am Anfang des Songs lächelte er einfach weg und begann die Strophe noch einmal. Hatte der routinierte Singer-/Songwriter etwa Lampenfieber? Wenn ja, war es nur von kurzer Dauer. Er fing sich sofort und spielte mit «Life's for the Living» (2012) gleich noch ein Stück aus der Mottenkiste. 

Zwischen den Songs hatte der Engländer viel zu erzählen. Dank seine Anekdoten gab es viel zu lachen für jene, die der englischen Sprache mächtig waren.So erzählte er etwa, dass er kürzlich «Sound of Silence» von Simon & Garfunkel gespielt hätte und ihm jemand gesagt habe, dass sei ein toller Song, damit würde er einen sicheren Hit haben.

Natürlich fand neben all seinen eigenen, das Cover in der mitte des Sets Platz. Er arrangierte es ein wenig um, so dass es etwas gekürzt und mit mehr Drive daher kam. 

Passenger hatte sein Publikum voll und ganz im Griff und bei seinen tollen sanften Songs war es totenstill im Volkshaus. Man wollte kein Wort des Engländers verpassen. Immer wieder verwandelte er den Saal in einen Chor mit 1597 Stimmen. Da war auch Passenger selbst beeindruckt und bedankte sich immer wieder für diese grossartige Stimmung. 

 

Meine Frage vom Anfang war längst beantwortet: Es war die Harmonie zwischen Künstler und seinem Publikum, die das Konzert so besonders machte. Noch selten habe ich ein Künstler gesehen, der einen Saal alleine so ausfüllte und zu begeistern wusste. Ebenfalls beeindruckend war die unspektakuläre Performance. Ein paar Lichteffekte, eine Akustik-Gitarre und eine Gerät, das die Bassdrum simulierte, war alles, was Passenger hatte. Dennoch sorgte er mit seinen Songs für beste Unterhaltung. 

Natürlich durfte sein grösster Hit «Let Her Go» nicht fehlen. Da durfte der grosse Chor einmal mehr zeigen wie textsicher er ist. Als neutraler Beobachter, ein absolutes Highlight!

Nach den Zugaben «Survivors» und «Holes» war dann nach gut 90 Minuten Schluss. 

 

Passenger bewies, dass man nicht nur mit viel Entertainment unterhalten kann. Es geht auch auf die ruhige Art, indem man tolle Musik in den Vordergrund stellt und das Publikum zum Zuhören animiert. In hektischen Zeiten ist dies besonders wertvoll.

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