​Mit Keops, Heathen, Exhorder und Hedliner Overkill kamen vier hochmotivierte Thrash Metal Bands nach Zürich in den Komplex 457.
Den Anfang machten Keops aus Kroatien. Obwohl die ehemalige Industriehalle beim Letzipark noch nicht mal halbvoll war, bretterten die Jungs mit Vollgas los und zeigten, dass sie eine herausragende Thrash Metal Band sind und ihre Instrumente sehr gut beherrschen. Die langen instrumental Parts sassen perfekt. Aber auch Sänger Zvone Špacapan wusste mit seiner Stimme zu überzeugen. Die fünf Jungs machten beste Werbung für sich.

Die US Amerikaner Heathen haben eine bewegte Bandgeschichte hinter sich. 1984 gegründet, lösten sie sich 1992 auf. 2001 die Wiedervereinigung allerdings mit immer wieder personellen Wechseln am Bass.
Nichtsdestotrotz waren Heathen neben dem Headliner die bekannteste Band an diesem Mittwochabend. Auch die Kalifornier wussten vom ersten Song mit einer unheimlichen Wucht den nun besser gefüllten Saal zu begeistern. Als neutralen Besucher*in wurde man da auf eine Band aufmerksam gemacht, die Bock auf Live Auftritte hatten. Der Abend war somit lanciert.

1985 wurde in New Orleans im Süden der USA die Thrash/Grove Metal Band Exhorder gegründet. Auch sie lösten sich 1993 auf und wagten 2008 einen Neuanfang.
Exhorder machten dort weiter, wo Heathen aufgehört hatten: mit rohem, ungeschliffenem Thrash Metal in Schwindel erregendem Tempo.

Obwohl nur knapp 400 Fans den Weg in den Komplex gefunden haben, war die Stimmung ausgezeichnet.
Und nach diesen drei hervorragenden Bands als Einheizer war alles bereit für den Headliner Overkill.
Die US-Amerikanischen Thrash Metal Pioniere wählten Ihren Namen in Anlehnung an das 1979 erschienene Motörhead Album «Overkill».
Am 14. April brachten Overkill ihr zwanzigstes Album «Scorched» auf den Markt. Mit dem gleichnamigen Song starteten sie in eine nüchtern gehaltene Show, die ihren wuchtigen Sound in den Vordergrund stellte. 
Da kamen auch Songs aus Anfängen wie «Coma» vom «Horrorscope» Album (1991) oder als Zugabe «Overkill»vom Debüt Album «Feel the Fire» (1995) zum Zug.

Wie die anderen Bands zuvor hatten die Gründungsmitglieder Bobby «Blitz» Ellsworth (Gesang) und D.D. Verni (Bass) so wie ihre Band Kollegen Dave Linsk (seit 1999 Gitarre) Derk Tailer (seit 2001 Gitarre) und Jason «Sticks» Bittner (seit 2017 Drums) richtig Bock für ihre Schweizer Fans zu spielen. Dies spürte man auch bis in den hintersten Winkel des Komplex.
Über die Soundqualität will ich gar nicht jammern, die war auch schon schlechter. Man stelle sich aber dieses vier Bands in einem Volkshaus Zürich und ca.1000 Fans mehr vor. Da könnte man schon von einem perfekten Metalabend reden. So war man zwar nahe an der Perfektion dran, zu 100% reichte es aber leider nicht.