19. November 2017
Battle Beast
Dynamo Zürich
Es war ein kalter Sonntag im Spätherbst als die finnische Powermetal-Band Battle Beast ins Dynamo nach Zürich kamen. Von nordischer Kaltfront war aber im Grossen Saal nichts zu merken.
Schon der Support-Act Silver Dust aus der Porrentruy (Zu Deutsch Pruntrut im Jura) sorgte für eine aufgeheizte Stimmung.
Am Anfang wusste man nicht so recht, in welche musikalische Richtung die edel gekleideten Herren mit Zylinder auf der Bühne gehen wollten. War es Gothic? Oder doch Power Metal. Teilweise waren Pop-Elemente zu hören. Die Stile mischten sich. Man hatte das Gefühl als ob die Musiker wussten, dass ihr Können zwar okay ist, aber für ein grösseres Publikum nicht reicht. Deshalb wurde mit Videoanimation gearbeitet, dies allerdings auf einem sehr hohen Niveau.
Gegen Ende des Konzert versuchte sich Sänger und Gitarrist Lord Campbell mit gutturalem Gesang gemischt mit sehr hohen, teils nicht ganz passenden Stimmlagen das Publikum zu beeindrucken. Es war definitiv zu viel des Guten.
Drummer Mr. Killjoy war während des ganzen Sets ein Blickfang. Neben Grimassen drehte er gekonnt seine Drum Sticks zwischen den Finger oder warf sein Werkzeug in die Höhe, um nach dem Fangen gleich wieder auf seine Trommeln einzudreschen.
Silver Dust gaben sich Mühe, hatten ein paar gute Momente, aber 60 Minuten Spielzeit waren genug.
Um 21:30 Uhr ertönte dann das Intro für Battle Beast.
Eine Aufwärmphase kennen die Finnen nicht. Normalerweise springen sie von der heissen Sauna in den kalten See. In Zürich marschieren sie vom gewärmten Backstage in den Hexenkessel des Grossen Saals im Dynamo.
Mit «Strait to the Heart» legten sich die Finnen gleich mächtig ins Zeug. Gut abgemischt hörte man die Stimme von Frontfrau Noora Louhimo glasklar sogar in der vordersten Reihe. Immer wieder steht die Frau auf ihr Podest, dabei schiessen die vier Co2-Rauchsäulen in die Höhe.
Song um Song ging es weiter, das Publikum dankte es mit fleissigem Mitklatschen und Headbangen.
Immer wieder stand einer der Gitarristen Joona Björkroth und Juuso Soinio am Bühnenrand und spielte ein episches Solo. Da stand ein perfekt eingespielte Band auf der Stage und überzeugte durch das ganze Set.
Mit ihren bekannten Songs wie «We will Fight» hatten sie das Zürcher Publikum im Sack. Der coole Mitsing-Song brachte die sonst schon gute Stimmung auf das nächste Level.
Noora Louhimo ist nicht die grosse Rednerin, nach dem sie die Fans begrüsste, überliess sie das Reden zwischen den Songs Joona Björkroth. Er bedankte sich, das sie in Zürich vor dem zahlreichsten Publikum auf der bisherigen Europa-Tour spielen dürfen. Dafür gab es einen alten, schnellen und Heavy Song «Let it roar» vom Album «Battle Beast» aus dem Jahre 2013. Sofort waren die Hände wieder oben.
Battle Beast zeigten, warum sie eine immer beliebtere Power Metal Band sind. Die Finnen sind mehr als ein Versprechen für die Zukunft. Nächstes Jahr feiern sie ihr zehnjähriges Jubiläum, da kann man auf eine grössere Tour und grössere Location hoffen.
Mit den Zugaben «King for. A day» und «Beyond the burning skies» verabschiedeten sich Noora und ihre Männer von ihrem tollen Publikum.