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2. Februar 2019 
Ohh lala Cherie
Plaza Klub Zürich 

Die letzte Ausgabe von der Ohh lala Cherie Revue im Januar, legte die Messlatte für die kommenden Ausgaben sehr hoch. Es stellte sich also die Frage, ob die Ausgabe im Februar ebenfalls so überzeugen konnte. 

Mit Abigail Collins kam ein absolutes Multitalent nach Zürich in den Plaza Klub. Die quirlige Engländerin bewies ihr Gesangstalent, brillierte mit viel englischem, schwarzem Humor, der auch hie und da unter die Gürtellinie ging. Dank ihrem Charme störte dies aber niemanden. Nach der Pause überzeugte Abigail mit einer lustigen Hula Hoop Nummer. Obwohl es Spass macht der Engländerin zuzuschauen, wurde es über den ganzen Abend gesehen fast zur One Woman Show. Abigail war stets präsent, so dass es fast zu viel wurde.

Abigail Collins

Ebenfalls ein wahres Marathon Programm zeigte der US Amerikaner Russell Bruner aus Portland. Gleich drei Mal durfte man sich von seinem Talent überzeugen. Zuerst war seine Boylesque Performance auf dem Programm. Seit Jahren ist es immer die selbe Darbietung. Diese ist zwar nicht schlecht und für ein Publikum, das ihn zum ersten Mal sah, sicher auch gute Unterhaltung. Da ich ihn aber schon oft gesehen habe, war es für mich eher langweilig. Um so besser war die tolle Tanzeinlage zusammen mit Betty Crispy aus Bordeaux, Frankreich. Die beiden harmonierten unglaublich gut zusammen. Die Choreografie war ebenfalls eine beindruckende Mischung aus klassischem Paartanz und Akrobatik. 

Bei seinem dritten Auftritt führte er eine musikalische Nummer auf, bei der sich Russell Brunner als Sänger bewies. Mit tiefer Stimme umgarnte er eine junge, schöne, dunkelhaarige Frau (Betty Crispy), die sich auf dem Bartisch räkelte und sich langsam auszog. Eine sehr erotische Nummer, mit der mich Russell doch noch überraschen konnte. Er ist und bleibt eben ein grossartiger Künstler. 

Russell Bruner & Betty_Crispy

Der zweite Szenesuperstar und seit langem in der Burlesque Hall of Fame vertreten, war Banbury Cross. Die Londonerin ist, egal wo sie auftritt, eine absolute Wucht und hat in Zürich dank ihren Auftritten in der Vergangenheit eine schöne Fanbase. Die rothaarige Schönheit zeigte eine atemberaubende klassische Performance. Da durften die grossen Fächer nicht fehlen. Banbury spielte mit dem Publikum, verführte es mit sinnlichen Blicken und wies es im selben Moment wieder zurück. Das war Burlesque auf allerhöchstem Niveau. 

Ihr zweiter Auftritt war dann richtig Action geladen, aber auch da hatte Banbury ihr Publikum im Griff. Als Finale spritzte sie eine Flasche Champagner ins Publikum. 

 

Aus persönlichen Gründen musste die Berlinerin Ulrike Storch kurzfristig absagen. Art Directorin Emma Mylan sprang deshalb für sie in die Presche. Gemäss einem Post auf Instagram kreierte sie ihre Choreographie nur wenige Stunden vor dem Auftritt. Emma liebt es, mit Feuer zu tanzen und dies tut sie wie kaum eine Zweite. In ihren Auftritten steckt jeweils eine unbändige Kraft. So war es auch bei ihrem Spontanauftritt. Dazu kommt die jeweils perfekte Musikwahl. Bei der Genferin mit asiatischen Wurzeln passt immer alles zusammen. 

Emma Mylan

Zum ersten Mal auf der Plaza Bühne war die Russin Katrin Gajndr zu sehen. Die aus Moskau kommende Künstlerin beeindruckte mit einem aufwändigen Kostüm, das mit vielen Strasssteinen bestückt war. Ihr erster Auftritt war eine sehr elegante klassische Burlesque Nummer mit vielen Interaktionen, mit und ihm Publikum. Die Strümpfe zog sie im Publikum aus. Dabei flirtete sie gleich mit Zürichs Burlesque Performerin  Minouche von Marabou. Ob die beiden sich schon kannten oder ob die Begegnung ein Zufall war, ist mir nicht bekannt. 

Katrin Gajndr zweiter Auftritt war eine einzigartige Ballet Performance. Das war nicht einfach nur Ballet ist Poesie auf Zehenspitzen, perfekt in Körperhaltung und unglaublich stark im Ausdruck. So macht Ballett auch denen Spass,die sonst nur in eine Ballett Aufführung besuchen, wenn sie eine Wette gegen die Partnerin verloren haben…

Katrin war eine tolle Bereicherung und neben Emma Mylans Feuer Show mein persönliches Highlight an diesem Abend.

Katrin Gajndr & Minouche von Marabou

Nebst ihrem Duett mit Russell Brunner bewies Betty Crispy sich als Solokünstlerin. Mit ihrem Cancan, ein schneller französischer Tanz von Jaques Offenbach’s Operette «Orpheus in der Unterwelt» im 2/4 Takt, der in Paris entstand. 

Betty ist eine grossartige Tänzerin die viel französische Lebensfreude von Bordeaux nach Zürich brachte.

 

Um die anfangs gestellte Frage zu beantworten: ja die Februar Ausgabe konnte die hohen Erwartungen erfüllen. Um die Messlatte höher zu setzten, reichte es aber nicht. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, die Ohh lala Cherie ist immer wieder auf ihre ganz eigene Art einzigartig. 

 

Wer sich sein eigenes Urteil bilden will, muss sich beeilen. Der Vorverkauf für die nächste Ausgabe am 2. März läuft und das Plaza wird bestimmt wieder ausverkauft sein. 

 

Finale

All Pictures © Christoph Gurtner

Ohh! Lala! Cherie! at Plaza Zürich

Art Director: Emma Mylan 

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