20. Januar 2024
Burlesquetopia
Kultur Caserne Friedrichshafen
Die dritte Reise ins Burlesquetopia Universum stand zu Beginn unter einem schlechten Stern. Geplant war die Show im Juli 2023. Wegen schlechten Vorverkaufszahlen wurde die Reise in den Januar 2024 verschoben. Dieser Entscheid ihrer Majestäten Raketenmieze und Jeff van Phil war Goldrichtig, denn am 20. Januar war das Kulturhaus Caserne Raumschiff bis zum letzten Platz gefüllt.
Kein Wunder, denn das Unterhaltungsprogramm auf der dritte Reise nach Burlesquetopia versprach sehr abwechslungsreich zu werden.
Als die Künstler*innen und natürlich auch das Monarchenpaar, die König Raketenmieze und der Königin Jeff van Phil mit einer nährstoffreichen Pizza verpflegt waren, konnte die Reise losgehen.
Selbst vom weit weit weg entfernten Basel reisten die Passagiere an, um diesen wilden Trip in das Bunteste aller Universen mitzumachen.
Kurz nach dem Start erklärten uns Jeff van Phil und Raketenmieze, wie wichtig gesunde Ernährung ist. Candy Pia verdeutlichte dies auch damit, dass Tomaten etwas Gesundes seien. Zwar ist die Tomate kein Gemüse, sondern aus botanischer Sicht eine Frucht. Da man sie auf Pizzas findet, sind sie aber gesund.
Die Künstlerin aus Hanover begeisterte jedenfalls mit ihrem fruchtigen Tomaten-Act. Ich wage es allerdings zu bezweifeln, dass ich jemals wieder einen Tomatensalat essen kann, ohne zu lachen.
Das Burlesquetopia sollte ursprünglich ein Festival für Newcomer sein. Kein Wettbewerb, sondern ein Schaufenster für neue, grosse Talente. Wieso Wettbewerbe im Burlesque nicht immer zum erhofften Ziel führen, zeigten die Electric Poodles. Die beiden Frauen aus Strassbourg, Frankreich, schenkten sich bei einem Titelkampf um die Burlesque Krone nichts. Dennoch war bei diesem Act sehr viel Selbstironie dabei.
Aus einer weit entfernten Galaxie kam eine weitere Monarchin. Prinzessin Lea und Jedi Meister Joda reisten auch mit an. Lea, gespielt von Kissabelle Sauvage, verzauberte mit ihrem Laserschwert alle im Kulturhaus Caserne Raumschiff. Kissabelle ist ein grosses Nachwuchstalent, die von der König Raketenmieze betreut und zu einer grossartigen Künstlerin gecoacht wird. Kissabelle Sauvage hat ein grosses Flair Geschichten zu erzählen und tut dies mit einer selten gesehenen Leichtigkeit. Ihr Prinzessin Leah Act ist nur ein Beispiel dafür.
Extra für zwei Auftritte reiste Majestic Luxor von Hamburg nach Friedrichshafen, um die Passagiere mit einem Boylesque Act und einem Hula Hoop Act zu begeistern.
Der gebürtige Lette entdeckt mit elf Jahren seine Leidenschaft für die Zirkus Artistik.
Aber auch als Boylesque/Drag Performer macht er eine sehr gute Figur und weiss das Publikum für sich zu gewinnen.
Natürlich beglückte uns der Königin Jeff van Phil mit seinem musikalischen Talent. In seinem Lied ging es um menschliche Bedürfnisse eines schwulen Mannes, für den es schwer ist, Analverkehr zu haben, weil «willige» Partner fehlen.
Die Reise ging dann nach einem kurzen Tankstop weiter.
Der/die eine oder andere fragte sich wohl in der Pause, wie sich denn der Königin im Bett vergnügt? Natürlich musste man auf die Antwort nicht lange warten. Mit einer ebenfalls hervorragenden gesanglichen Leistung erzählte Raketenmieze von Ihrem Wunsch nach «Liebe zu Dritt». Langweilig wird es also im königlichen Schlafgemach nicht.
Wenn Fanny di Favola auf die Bühne kommt, darf man immer aussergewöhnliches erwarten.
Dieses mal hatte sie ihren Partner Pepe Peperoni dabei. Die beiden präsentierten ihr Duett zum allerersten Mal auf einer grossen Bühne. Die Mischung aus Burlesque und Handstand-Akrobatik war poetisch und wunderschön anzusehen.
Für einen zweiten Boost Vitamin B1, B2, B6 und Vitamin C sorgte Candy Pia als Karotte, die sich in ein Kaninchen verwandelte. Wie schon ihr erster Act war sie auch als Karotte zum «Totlachen».
Die dritte Reise nach Burlesquetopia war sehr unterhaltend und bot viel Abwechslung.
Leider ging auch diese Reise zu schnell vorbei.
Es braucht definitiv mehr solche Abenteuer mit einem Raumschiff gefüllt mit genialen Künstler*innen und so gut gelaunten Passagieren.
