Wie stellt man ein Burlesque Festival in einer Stadt auf die Beine, in der die Kunstform noch ein Geheimtipp ist?
Die Rheinländische Metropole Köln ist doch eher für den Karneval und das Spiel mit dem Ball bekannt.
Die beiden Producer Dragqueen Sheila Wolf und die Bulesque Künstlerin Tara Darson, stellten sich der Aufgabe, ein neues Festival mit über 30 Performer*innen aus aller Welt nach Köln zu holen.
Innerhalb von rund 2 Monaten waren die beiden Shows komplett ausverkauft und dies drei Monate bevor sich der erste Vorhang im Gloria Theater öffnete.

Es war ein feuchter Freitagabend als sich von Jung bis Jung geblieben im ehemaligen Kino und jetzt Kleinkunsttheater Gloria einfand. Die Stimmung war sehr fröhlich, man trank und machte Fotos bei der Fotobox.
Bis das Signal ertönte, dass die Show bald losgehe.

Ein grosser Teil des Publikums war noch nie vorher an einer Burlesque Show. Und einige hatten wohl eher das Bild von Dita Von Teese vor sich und erwarteten viel Strass-Steinchen und ein Martini Glas. Eins vorweg: Burlesque ist viel mehr als dieses «Klischee». Und genau das wurde einem am ersten Abend gezeigt.
Burlesque oder besser Neo Burlesque, (da gehört übrigens Dita Von Teese auch dazu), umfasst alles was beim Ausziehen eine Geschichte erzählt und so für beste Unterhaltung sorgt.
Abwechslungsreiche Shows zu produzieren, die das ganze Spektrum des Burlesque und Boylesque auf aller höchstem Niveau zeigen, ist eine grosse Stärke von Tara Darson und Sheila Wolf, welche seit bald 10 Jahren zweimal im Jahr für die grosse Vaudeville Variety Show in Berlin verantwortlich ist.

Die Friday Night Extravaganza in Köln begeisterte auf der ganzen Linie. Ob Superstar und amtierende Miss Exotic World 2023 (die höchste Auszeichnung des Burlesque) Lou Lou La Duchesse aus Montreal, Kanada, Mister Boylesque 2024, Damian Lenore, oder die gebürtige Australierin Aurora Nova mit ihrem Steptanz Act «Wipeout» begeisterten das Publikum im Gloria.

Auch wenn mal etwas schief ging und ein Reisverschluss klemmte, wurde der Künstlerin noch mehr zugejubelt und geklatscht. So funktioniert der Support in schwierigen Momenten und zeigt echte Grösse des Publikums. Davor kann man sich nur verbeugen.

Nach fast 3 Stunden (mit Pause), ging die erste Show mit Standing Ovation dem Ende entgegen. Die, die dabei waren, kamen gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Viele freuten sich schon auf den zweiten Abend im Gloria Theater.