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1.Titelbild_Electric Callboy_©Stagetime.jpg

22. April 2023
Electric Callboy
The Hall Zürich

Schon 30 Minuten vor Türöffnung war vor «The Hall» in Stettbach in der Gemeinde Dübendorf unweit der Stadtgrenze zu Zürich einiges los. 
In der nahegelegenen Waldschenke war es unmöglich ohne lange Wartezeiten ein Bier zu bekommen. Ich fragte mich, was der Laden für ein Konzept hat. Aufgehen tut es jedenfalls nicht. 
Nichts trinken kann ich auch vor der Halle. 

Der Ärger war schnell verflogen als ich in The Hall stand und auf den Opening Act Future Palace aus Berlin wartete.
Das Trio bestehend aus Maria Lesing (Gesang), Manuel Kohlert (Gitarre) und Johannes Frenzel (Drums) legte gleich richtig los. Ihr Mix aus Post Hardcore und Alternative Rock fuhr einem schnell in die Knochen. Somit war das Aufwärmprogramm lanciert. Die Halle füllte sich nur zögerlich. Dafür war der Merchandise Stand sehr beliebt.
Future Palace (2018 gegründet) überzeugten mit ihrem Sound. Vor allem die zierliche Sängerin Maria beeindruckte mit ihrer kräftigen Stimme. Optisch wirkt es auf der Bühne etwas steif, doch mit mehr Bühnenerfahrung wird sich dies sicher noch ändern.
Trotz ihrer jungen Bandgeschichte haben die Berliner schon zwei Alben auf dem Markt. Das Debüt Album von 2020 heisst passend für das Erscheinungsjahr «Escape». Seit 2022 ist «Run» erhältlich. Zu beiden Alben gibt es auf Youtube Videos zu sehen. Hier ein Beispiel «Ghost Chapter»

So langsam wurde der Stehplatz von «The Hall» gefüllt. Der zweite Act, Blind Channel, war vielen, im Gegensatz zu mir, bekannt. Die Finnen aus Oulu, das ist dort, wo die Sonne im Winter nur etwa 4,6 Stunden scheint. Der Rekord durchs Jahr ist bei 9,6 Stunden.
Zurück zur Musik oder dem, was Blind Channel so spielen. Bekannt wurde die Band durch ihren Auftritt am Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam, wo sie auf dem 6. Platz landeten.
Sie sind in den Genre Post-Hardcore, Alternative Rock und Nu- Metal zuhause, wobei das letzte Genre sehr viel Einfluss hat. Mein Ding ist es nicht, das junge Publikum startete aber voll durch und feierten Blind Channel. Die Party war lanciert. Der Headliner konnte kommen.

1. Bericht_Blind Channel©Stagetime-21.jpg

Als ich Electric Callboy zum ersten mal sah, spielten sie am Am Greenfield Festival unter ihrem früheren Namen Eskimo Callboy auf der Nebenbühne. Damals konnte ich mit dem Gehörten und Gesehenen gar nicht anfangen. Ein schneller Abgang zum nächsten Bierstand war die Folge. 
Nun Die Band heisst jetzt Electric Callboy und ihr guter Ruf für harte Partymusik aus den Genres Metalcore, Trancecore, Post-Hardcore und Electronic Rock eilt ihnen voraus.
Der Grund der Band aus Castrop-Rauxel nahe der Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen, eine zweite Chance zu geben.
Nach einem langen Intro begann die wilde Show mit einem Knall und dem ersten Konfettiregen. Die 5000 Fans sind vom ersten Ton an am Eskalieren. Was für eine eElektrisierende Stimmung in The Hall. Hüpfen, mitsingen und klatschen, da wurde gleich alles abverlangt.
Auf der Bühne, die aus drei Ebenen bestand und komplett mit LED-Wänden versehen war, wurde so das ganze Konzert optisch in Szene gesetzt.

Ich gebe es ja zu. Musikalisch konnte ich nicht viel damit anfangen. Dennoch die Energie und die Power des Gehörten, dazu das Publikum, welches total durchstartete, machte das Konzert zu einem echten Erlebnis. Neben eingen jungen Damen, die aus dem Publikum gefischt werden mussten, kam auch ein Rollstuhlfahrer zu Crowdsurfingerfahrungen. Ganz kurios war allerdings die Abfalltone, die den Weg über die Köpfe des Publikums in den Bühnengraben fand. Da das Sicherheitspersonal wegen Rutschgefahr mit Konfetti zusammenwischen beschäftig war, kam die Mülltone gerade richtig.

Electric Callboy sind Live eine Wucht und beweisen das auch Metalcore Spass machen kann, wenn man dem Genre eine Chance gibt.

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