23. Mai 2022
Toloache
The Black Heart London
Als meine Kollegin Andrina nach London zog, habe ich ihr ein Versprechen gegeben, dass ich sie irgendwann besuchen werde. Was dann kam wissen wir alle.
Im April dieses Jahres sah ich die erste Konzert Ankündigung von Andrina’s Band Toloache. Meine Chance das fast drei Jahre alte Versprechen einzulösen war also doch noch gekommen.
Mit Corvax und Kanoo standen zwei weitere Bands auf der Bühne des "The Black Heart Pub" in Londoner Stadtteil Camden Town, die ich entdecken durfte.
Das Trio Corvax machte den Anfang im schon gut gefüllten Konzertsaal, der sich im oberen Stock des Pubs befand.
Ihr Sound ist getrieben von den tiefen Tönen der Bassistin und den Drums des Sängers. Die Gitarre übernimmt den melodiösen Teil. Corvax bescheibt ihre Musik auf Youtube mit «Angry music from an angry Artist…». Auf jeden Fall ist es eine sehr spezieller Sound, den man schon als experimentel und doch massentauglich und doch als unmöglich zum beschreiben empfindet. Das ist nicht negativ gemeint - im Gegenteil, neue Musik die man nicht an jeder Strassenecke hört ist eine grosse Bereicherung.
um sich ein eigens Bild davon zu machen habe ich hier ein Video für euch.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es gleich weiter mit Kanoo. Ebenfalls ein Trio die ihr eigenes Ding macht. Sie haben sehr lange instrumentale Teile. Das Ganze wirkt mit der Zeit schon fast hypnotisch, man wird wie in einen Bann gezogen den einem bis zum Schluss des Konzert nicht mehr los lässt.
Dann wurde es Zeit für den Headliner, die Weltpremiere: Toloache live on Stage.
Der Band Name kommt von einer Pflanze die Halluzinationen hervor ruft. Sie wird von mexikanischen Schamanen bei Ritualen verwendet. Die Pflanze hat wie der komplexe Sound der Band eine intensive Wirkung.
Wie höflich die Engländer*innen sind, zeigte sich beim ersten Song, «Watching Close», das Publikum lies mir eine riesen grossen Platz vor der Bühne, damit ich meine Fotos machen konnte. Das war dann schon fast zu viel Aufmerksamkeit für mich. Nach dem zweiten Song verzog ich mich auf die Seite und hoffte, dass das Publikum nach vorne kam, was auch funktionierte.
Toloache begeisterten mit ihrem Progressiv Metal das Publikum, welches voll und ganz mit ging. Das fünf Song (inklusive Zugabe) Set forderte den Zuhörer*innen alles ab, da die Songs im Schnitt vier bis sechs Minuten dauerten und durch Andrina’s emotionalen Gesang sehr vielschichtig daher kamen.
Toloache wirkten wie eine «alte» eingespielte Band. Das es ihr erster Auftritt zusammen ist merkte, man keine Sekunde.
Toloache sind definitiv bereit die grossen Bühnen dieser Welt zu entern und das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Mit der Zugabe «Already Numb» ging ein kurzweiliger und spannender Konzertabend in London zu Ende.