27. September 2022
Watain + Abbath
Tribulation
Bølzer
Komplex 457 Zürich
Es war ein düsterer und grauer Dienstagabend als ich Richtung Komplex457 in Zürich fuhr. Es stand ein Abend voller Black- und Deathmetal auf dem Programm. Wettertechnisch wurde ich also gut eingestimmt.
Als erstes stand das Zürcher Deathmetal Duo Bølzer auf der Bühne.
Okoi Thierry «KzR» Jones an der Gitarre und Gesang und Fabian «HzR» Wirsch am Schlagzeug sind seit 2008 zusammen unterwegs. Neben viel Nebel sah man nicht viel von den beiden Musikern. und nach 40 Minuten war es dann auch schon vorbei. In Erinnerung ist von dem Konzert nicht viel bis gar nichts.
Nach einer kurzen Umbaupause war die schwedische Deathmetal Band Tribulation an der Reihe. Inzwischen füllte sich der um ein Drittel verkleinerte Komplex. Das grüne Licht beleuchtete den Nebel auf der Bühne. Das Quartett bestehend aus Johannes Andersson (Bass,Gesang), Adam Zaars (Gitarre), Joseph Tholl (Gitarre) und Oscar Leander (Drums) drückte mächtig aufs Gas. Da war einiges mehr Pfeffer drin als noch beim Opening Act.
Leider war die Tonqualität im Komplex einmal mehr nicht einer Band wie Tribulation würdig. So verliert man auch als interessierte Zuhörer*in das Interesse. Schade den Die Band macht Lust auf mehr.
Danach ging es los mit der ersten der beiden Headliner Shows. Abbath ist neben dem Bandnamen auch das Pseudonym von Sänger und Gitarrist Olve Elkemo. Die Norwegische Blackmetal-Band boten eine herrlich düstere Show. Das Publikum stand mehrheitlich nur da. Einige nickten zum Rhythmus, man wurde förmlich in den Bann gezogen.
Bei den Zugaben gaben Abbath und seine Männer noch einmal alles und beendeten das Konzert mit einer gigantischen Soundwand. Das war eine wahrhaftige Machtdemonstration. Die Messlatte für die letzte Band, Watain, wurde hoch gelegt.
Noch ein letztes Mal wurde die Bühne umgebaut. Das Bühnenbild glich einer ungepflegten Ecke auf einem Friedhof oder gar der Hölle. Kurz vor Beginn wurden in einer fast schon rituell wirkenden Zeremonie diverse Kerzen angezündet.
Watain kommen ebenfalls aus Schweden und sind bekannt für ihre Shows, in der auch mal Kunstblut ins Publikum geworfen wird.
Ein Watain-Konzert zu umschreiben, ist auch nicht ganz einfach. Musikalisch ist es typischer schwedischer Black Metal. Brachial schmetterte E (Erik Danielsson) seine Texte in die Halle. Zwischen den Nebelschaden waren die Musiker als Schattengestalten zu erkennen. Licht brauchte es in der «Komplex Hölle» nicht. Es ging um die Musik, um die düstere Theatralik, die Watain perfekt beherrschen. Dennoch hatte ich nach ca. der Hälfte des Konzerts genug und ich machte mich auf den Heimweg.
Auf's ganze gesehen war es ein grossartiger Konzert Abend. Soundtechnisch darf man leider im Komplex nicht viel erwarten. Die Bands gaben aber alles und begeisterten das anwesende Publikum inklusive mich.