3. Februar 2018
Ohh lala Cherie
Plaza Klub
Zürich
Der grossartige Jack Woodhead beehrte nach langer Zeit wieder einmal das Plaza und die Ohh!! Lala Chérie Revue. Woodhead ist ein sehr guter Entertainer und begeistert nicht nur mit viel Wortwitz. Der aus Manchester stammende Engländer ist auch ein hervorragender Klavierspieler. Immer wieder setzte er sich an sein Keyboard und gab sein Können zum besten.
Die erste Tänzerin des Abends war die wunderbare Mara du Nude. Die Pariserin verkörpert wie kaum eine zweite das klassische Burlesque der 20er-Jahre. Ihre erste Darbietung inszenierte sie denn auch als Hommage an das goldene Jahrzehnt.
Mit Alekseï Von Wosylius trat sie als Rotkäppchen dem Wolf gegenüber. Die Angst war Mara du Nude anfänglich anzusehen, bis der Wolf ihr eine Krone aus Blumen aufsetzte und sich das Duo beim Tanzen näher kamen. Eine sehr poetische und romantische Performance der beiden in Paris lebenden Künstler. Ihr dritter und letzter Auftritt war dann wieder eine klassische Nummer und den Pariser Showgirls gewidmet.
Nach der Pause bewies Alekseï Von Wosylius das er solo genau so gut ist wie im Duett.
Als Phantom der Oper kam beim smarten Franzosen vor allem das weibliche Publikum auf seine Kosten. Der attraktive Mann bot eine hervorragende Show, während er seinen muskulösen Körper auspackte.
Velma von Bon Bon hat nicht nur einen süssen Namen die Engländerin ist wunderbar Kreativ und sorgte für einige Lacher. Bei ihrem ersten Auftritt kam sie als Cowgirl nicht etwa auf einem Pferd, nein, auf einem Flamingo «reitet» sie auf die Bühne des Plaza. Ihr Vogel wirkte sogar Dank dem einer Marionette ähnlichen Handling lebendig. Velama Bon Bon ist durch und durch Entertainerin. Bis zu ihrem zweiten Einsatz hatte sie wohl eine sehr feucht-fröhliche Zeit im Backstage. Ein wenig angesäuselt wankte sie auf die Bühne. Host Jack Woodhead machte sich schon Sorgen, da Velma eine akrobatische Nummer am Trapez-Tuch zeigte. Was dann folgte, war eine rasante Nummer und Velma Bon Bon spielte den betrunkenen Clown ausgezeichnet.
Die Zürcherin Minouche Von Marabou ist eines der grossen Aushängeschilder im Plaza Klub.
Ihre «Goddess of the Wind»-Nummer präsentierte sie zum ersten Mal mit ein paar Änderungen. Man kam ins Träumen, wenn man Minouche zusah wie sie sich anmutig über die Bühne bewegte. Minouche Von Marabou ist bekannt für ihre sehr gut ausgearbeiteten Performances. Sie verführt und spielt mit dem Publikum und erzählt dabei kleine Geschichten. Die Zürcherin begeistert immer ohne grosses Spektakel dafür mit viel Talent und Leidenschaft.
Mein persönliches Highlight sind jeweils die Darbietungen mit Feuer. Als Misty Lotus die Bühne betrat, war es soweit. In Anlehnung an Stanley Kubrick's Film «Eyes Wide Shut» mit Tom Cruise und Nicole Kidman kam Misty mit einer Maske auf die Bühne. Als die letzte Hülle und die Maske gefallen waren, kam es zum Höhepunkt dieser Darbietung, ihr Spiel mit dem Feuer. Nach der Pause zeigte die Westschweizerin, die längere Zeit in Berlin wohnte, ihre «Dragon»-Performance. Misty Lotus ist in der Rolle der Drachenmutter und sie zeigt auch die Geburt eines Drachen. Natürlich kam auch da wieder Feuer zum Einsatz.
Neben Minouche Von Marabou peppte auch Emma Mylan eine alte Nummer etwas auf und begeisterte wie gewohnt. Emma präsentierte die Liebe zur Musik mit einer Video-Animation, die Noten und Notenschlüssel an ihr vorbeiziehen lies. Dazu bewegte sie sich unmittelbar vor der Leinwand und verschmolz so mit der Animation im Hintergrund.
Die Performance ist immer wieder eine Augenweide.
Die Februar-Ausgabe von der Ohh!! Lala Chérie Revue war grossartig und besonders für Stammgäste eine tolle Abwechslung.