3. November 2022 Baloise Session - Made in Hamburg Jan Delay and Diko No.1 |Zoe Wees
Eventhalle Messe Basel
Unter dem Motto «Made in Hamburg» präsentierte die Baloise Session die Newcomerin Zoe Wees und den Routinier Jan Delay und Disko No.1.
Von Jan Delay kannte ich immerhin den Namen und das er im Hip Hop und Reggae zuhause ist.
Zoe Wees ist eine völlige Unbekannte für mich. Ich höre kein Radio und deshalb kommen solche Perlen nicht bis zu mir. Aber für das gibt es ja die Baloise Session, das auch neue Entdeckungen bis zu meine empfindlichen Ohren kommen.
Zoe begeisterte mich mit ihrer genialen Stimme beim Singen. zwischen den Songs war sie am Anfang sehr nervös und konnte sich zwischen Englisch und Deutsch nicht so entscheiden. Dazu kam das «Nuscheln», das sie wohl von Jan Delay gelernt hat.
Aber zurück zur Musik.
Zoe Wees landete mit «Girls Like Us» (Erster Song des Konzerts) einen Super Hit. Aber auch «Control» (letzter Song vor der Zugabe) ist aus dem Radio bekannt.
Zwischen den beiden Hits lagen dreizehn berührende Songs, die aus Zoe Wees nicht immer einfachen Leben erzählen.
Die Hamburger Songwriterin überzeugte damals bei The Voice Kids Ed Sheeran.
Zoe reist über das ganze Set mit und zeigte warum sie mit 20 Jahren bereits mit den Grossen mithalten kann. Ein weiterer Grund für das sehr überzeugende Konzert waren ihre beiden Background Sängerinnen, Melissa Demissie und Afra Bobo. Die beiden trugen Wees vor allem bei den schnelleren Songs wie «Third Weel».
Obwohl ich kein Pop Fan bin, überzeugte mich die junge Hamburgerin auf der ganzen Linie. Dies eben auch Dank ihrer hervorragenden Band und den erwähnten Background Sängerinnen.
Als ich vor der Bühne stand und auf Jan Delay wartete, entdeckte ich neben der Setliste eine weitere Liste mit Namen drauf. Ich fragte mich, ob er nicht mal die Namen seiner Musiker*innen kennt? Eigentlich unvorstellbar ist er doch mit seiner elfköpfigen Band Disko No. 1 schon einige Jahre unterwegs und sorgte jeweils für eine unglaubliche Stimmung.
Wie Zoe Wees ist es mein erstes Konzert von Jan Delay.
Ich erwarte ausser einer riesen Partystimmung in der Event Halle der Messe Basel nicht viel.
Schon nach dem ersten Song dachte ich «Wow wo nimmt der Mann diese unglaubliche Energie her?» Diese Energie ein ganzes Konzert durchzuhalten geht schon unter Hochleistungssport.
Musikalisch musste ich weit über meinen Schatten springen, um dem Ganzen etwas Gutes abgewinnen zu können. Als weisser Reggae Musiker nahm er etwas ironisch auf die Vorwürfe der Kulturellen Aneignung bei der Berner Band Lauwarm Bezug. «Da muss man in der Schweiz schon vorsichtig sein» frozelte er, bevor er wieder losgroovte. Sein Kumpel Udo Lindenberg würde sagen Jan ist schon eine coole Socke. Da hat er gar nicht so unrecht. Seinem Ruf als Stimmungsmacher wurde Jan Delay auf jeden Fall voll und ganz gerecht. Es brauchte nicht lange, da standen alle im Saal und wippten zumindest mit. Obwohl ich höchstwahrscheinlich nie wieder an ein Konzert des Hamburgers gehen würde, es war eine gute Erfahrung und gerade wegen Zoe Wees hat sich die Reise nach Basel mehr als gelohnt.