30. August 2018
Nervosa
Burning Witches
Irony of Fate
Konzerthaus Schüür Luzern
Mit drei Metalbands aus den Subgenres Melodic Death Metal (Irony of Fate), Heavy Metal (Burning Witches) und Thrash Metal (Nervosa) gab es am Donnerstag 30. August viel abwechslungsreichen Sound mit einer Gemeinsamkeit, dass bei allen drei Bands, Frauen singen.
Bereits beim ersten Act, Irony of Fate, haben schon viele Fans den Weg ins Konzerthaus Schüür in Luzern gefunden. Die junge Band aus dem Emmental hat kürzlich ihr Debütalbum «Pray for Freedom...Prepare for Extinction» veröffentlicht. Entsprechend motiviert kamen die Truppe auf die Bühne und legte gleich los. Sängerin Cveti Stojmenova überzeugte in tiefen Stimmlagen genau so wie bei den Screams.
Irony of Fate begeisterten nicht nur ihre Fans, für einige war die Berner Melodic Death Metal-Band eine Neuentdeckung. Das Publikum dankte es mit einem Circle Pit und einer Wall of Death, die von Cveti gefordert wurde. Die junge Frau interessierte es keine Sekunde, ob Irony of Fate als Openig Act oder als Headliner auf der Bühne standen. Sie nutzen als Band die Chance, sich einem grösseren Publikum zu zeigen. Daraus resultierte ein kurzweiliger Auftritt, welcher viel zu schnell vorbei war. Nicht verwunderlich, dass nach dem Konzert ihre CD’s am Merchandising-Stand ein ein beliebter Artikel waren.
Nach dem Auftritt von Irony of Fate war die Nackenmuskulatur durch fleissiges Headbangen gut vorbereitet für die nächste Schweizer Band der Stunde. Burning Witches aus dem Aargau stehen ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Albums «Hexenhammer» (ab 9. November ’18) Die reine Frauenband ist für meine Ohren live noch besser als auf der CD. Die Damen glänzten durch einer tollen Bühnenpräsenz und unglaublich viel Leidenschaft in den Gitarren-Soli. Natürlich darf da die tolle Stimme von Seraina nicht unerwähnt bleiben. Da passt einfach alles. Sehr erfreulich, dass sich Bassistin Jay immer öfters an den Bühnenrand bewegt und nich wie noch vor 1,5 Jahren eher im Hintergrund bleibt.
Gibt man den «Hexen» mehr Platz, wird dieser auch perfekt genutzt. Musikalisch wurde einem das noch aktuelle Debüt-Album «Burning Witches» präsentiert. Exklusiv gab es mit «Executed» sogar noch einen Track vom oben erwähnten kommenden Album.
Burning Witches machen also genau dort weiter, wo sie beim ersten Werk aufgehört haben, mit purem, hartem, klassischen Heavy Metal wie man ihn von ihren Vorbilder wie Judas Priest (die Priestgabel als Tattoo am Unterarm von Seraina war wie auf dem Foto unten, deutlich zu erkennen), Dio oder Iron Maiden gewohnt ist.
Wie schon Irony of Fate haben an diesem Abend Burning Witches einige Fans dazu gewonnen. Nach Ihrem begeisternden Auftritt waren praktisch nur positive Stimmen zu hören.
Mit viel Spannung wartete man auf den Headliner, das brasilianische Thrash Metal-Trio Nevosa. Wie ihre beiden Support Acts reisten auch sie mit neuem Album, «Downfall of Mankind», nach Luzern. Mit viel Power legten Bassistin und Sängerin Fernanda Lira los. Mit «Horrodome» und
«… And Justice for Whom?» präsentierte das Trio zwei Songs vom aktuellen Album.
Die neuen Songs kamen beim Publikum gut an und die Band hatten mächtig Spass auf der Bühne. Immer wieder zog es Gitarristin Prika Amaral für ihre harten Riffs an den Bühnenrand. Fernanda bewegte sich ebenfalls in den längeren instrumentalen Passagen weg vom Mikrophon und hin zu den Fans.
Als Ganzes mögen Nervosa durch die taffe Bühnenpräsenz und den aggressiven und technisch hochstehend gespielten Sound zu überzeugen. Ein Wermutstropfen blieb aber an diesem Abend, immer wieder kreischte Fernanda Lira ins Mikrophon. Besonders mühsam war das wenn Sie einen neuen Song ankündigte. Ebenfalls war mir das ganze zu eintönig, verglichen mit den anderen beiden Bands, die musikalisch variantenreicher waren.
Dennoch, Nervosa lieferten ein gutes Konzert ab, welches die Fans begeistern mochte.