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1. Titelbild_Donna Poderosa_©Stagetime.jpg

30. / 31. August 2024
The Senses Festival

Villa Bannwart Basel

An zwei Tagen fand zum ersten Mal das «The Senses Festival» in der Villa Bannwart in Basel statt.
Neben einer Burlesque Show unter Freiem Himmel, gab es kleine Kunstinstallationen wie zum Beispiel die Collagen aus alten Playboy Magazinen, die Amber Eve in liebevoller Handarbeit macht.
Wer diese sehr speziellen Kunstwerke noch sehen möchte, kann dies bis 18. September in Edis Weinstube im Stüssihof Zürich.

In einem anderen Zimmer stand die Musik im Vordergrund. Nicht Instrumente waren dort zu sehen, sondern war der Boden mit Notenblättern bedeckt. Auf einem Stuhl war David Hohl. So ganz habe ich das Konzept dieser Installation nicht verstanden. Dies liegt aber an mir und nicht an David. Später begleitete er Donna Poderosa bei ihrer Tanzperformance.

Im oberen Stock zeigte Mitinitiantin des Festivals, Bunny D’Vine, Ihre Kostümsammlung. In diesem «begehbaren Kleiderschrank», kam man nicht mehr aus dem staunen nicht mehr heraus.
Besonders die kleine Sammlung von Pasties und Tassels von Burlesque Künstlerin Yokko Chérie verdienten besondere Beachtung.
Kurz für alle die sich mit diesem Fach-Kauderwelsch nicht auskennen, hier mit zwei Bildern erklärt.

Die Pasties sind meist dem Act entsprechend designt und haben einzig die Funktion die Brustwarzen abzudecken. Wie man hier sieht, sind es kleine Kunstwerke, die in feiner Handarbeit hergestellt werden.

Die Tassels haben dieselbe Funktion, haben aber vorne eine kleine Kordel die durch die Körperbewegung zum Drehen gebracht werden. Die Brustgrösse spielt dabei keine grosse Rolle.
Die Kordeln können auch angezündet werden und als «mini Pois» verwendet werden.

Befestigt werden die Pasties und Tassels mit speziellem hautverträglichem Leim oder mit kleinen Klebestreifen immer in der Hoffnung, dass sie auf der Bühne nicht abfallen.

Wenn so etwas passiert fotografieren nur ganz schlechte, unsensible, charakterlose Pfeifen, weiter! Solche Individuen haben an Burlesque Shows nichts verloren.

Ein Zimmer weiter, ja so eine Villa hat viele Zimmer, stand eine kleine Bar hinter der die zweite Gastgeberin, Miss Sienna Quinn. Die Gastronomin machte eine kleine Weindegustation. Als ehemaliger Koch und Biertrinker (BIER also kein Heinecken, Eichhof und Feldschlösschen) habe ich von Wein nicht so grosse Ahnung.

Man muss sich meine Weinkenntnisse so vorstellen: Ich hatte vor längerer Zeit einen Gast bei mir die ich bekochte. Ich wusste nicht, ob sie gerne Wein trinkt. Wir gingen also kurz in den Grosshandel. Ich war sehr froh, dass sie auch nicht so viel Ahnung vom Wein hatte. Wir entschieden uns die Flasche mit der schönsten Etikette zu nehmen. Die Wahl war gar nicht so schlecht. Weitere Eskapaden wie ich meine Gäste behandle, erspare ich euch aber.
Nun Sienna gab mir einen erfrischenden Rosé Champagner (mit einer schönen Etikette)…
Danach probierte ich noch einen fruchtigen Weisswein.

Da es draussen langsam dunkel wurde, und Donna Poderosa ein zweites Mal eine Tanzperformance mit David Hohl präsentierte, begab ich mich auch wieder an die frische Luft.
Der zweite Auftritt von Donna war ebenfalls eine tolle Vorstellung mit den anmutenden Gitarrenklängen von David.

In meiner Lehre als Koch durfte oder besser musste ich einmal Austern probieren. Ich bin gegenüber allem, was aus dem Meer kommt eher misstrauisch. Aber eben Austern versuchte ich damals aus Neugierde. Begeistern konnte mich diese Delikatesse jedoch nicht.

An dem Abend gab es einen kleinen Food stand, der Austernknacker. Ich habe mich recht lange mit dem Standbetreiber. Seine Leidenschaft für Sein Produkt bewog mich wieder einmal eine Auster zu versuchen. Seine Muscheln kamen aus Irland, weil dort die Wassertemperatur optimal sind. Im Gegensatz zu dem, was ich vor fast 30 Jahren gegessen habe, war diese Auster eine echte Offenbarung. Zusammen mit der Vinaigrette und dem Wein. WOW ein echter Genuss.
Nun war ich bestens vorbereitet für das Dessert, die Burlesque Show. 

Halt da war ja noch eine Fotoausstellung im Keller der Villa. Die zweite Fotografin, Leah, präsentierte ein paar ihrer Schwarz Weiss Fotos, die sie Backstage beim Cabaret Bizzare gemacht hatte. Die Bilder haben einen ganz eigenen Charakter, weil sie in Situationen entstanden, als die Anspannung der Künstler*innen nach lässt. Es sind sehr spannende Blickwinkel, die sie hervoragend einfing und kleine Geschichten damit erzählte.

Wieder zurück an der Oberfläche ging es los mit der kleinen Burlesque Show.
Durch die Show führte Lisa de la Baguette und Klamydia von Karma die Dragqueen machte dies mit vollem Körper Einsatz.
Als erstes Durfte Amber Eve auf die Bühne. Amber ist bekannt für ihren Humor was sie beim gezeigten Act mit der Schlangen Handpuppe am Anfang unter Beweis stellte.

Ohne Stagekitten gibt es keine Burlesqueshow. Irgend jemand muss ja all die Kostümteile zusammen suchen und die Bühne putzen. Das Duo Sweety Tweety machte dies teuflisch gut.
So ging es zügig Vorwärts und Lisa de la Baguette konnte ihre Solonummer zeigen. Die Newcomerin bezauberte mit ihrem selbstbewussten auftritt und teaste das Publikum alleine schon mit ihren ca. fünfzig verschiedenen Blicken. 

Apolo D’ Vino sorgte mit seinem Act für die ruhigen, sinnlichen Momente. Bevor es mit Madame Meduse wieder wild wurde.
Ein ebenso speziellen Act zeigte Klamydia von Karma. Sein Kostüm erinnerte an einen Kokon aus dem sie sich befreite.

Leider ging die Show schon dem ende entgegen. Ein letztes mal kam Donna Poderosa auf die Bühne und begeisterte mit ihrem südamerikanischen Talent.

 
Das «The Senses Festival» war ein abwechslungsreicher kleiner Event der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Das positive die, die in die Villa Bannwart kamen erlebten einen aussergewöhnlichen Abend von dem es nächsten Sommer hoffentlich eine Wiederholung gibt.

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