5. August 2024
Amon Amarth
Halle 622 Zürich
Bis auf ein paar Festivals, ist es zurzeit eher ruhig in der Schweizer Konzert Landschaft. Gut gibt es da laute Ausnahmen. Mit Amon Amarth, Insomnium und Kanonenfieber kamen drei äusserst interessante Bands nach Oerlikon in die Halle 622.
den Anfang machte das sehr spezielle Bandprojekt Kanonenfieber. Einziges Bandmitglied ist eine Person unter dem Pseudonym «Noise». Im Studio spielt er alle Instrumente selber ein. Für live Auftritte holt er Kreuzer (Lead-Gitarre), Sickfried (Rhythmus-Gitarre), Gunnar (Bass, Hintergrundgesang) und Hans (Schlagzeug) auf die Bühne. Alle Musiker sind während dem ganzen Auftritt vermummt. Das Bühnenbild mit Stacheldraht und Sandsäcken erinnert an einen Kriegsschauplatz. Allerdings bezieht sich ihr Auftreten auf den Ersten Weltkrieg. Gemäss Wikipedia beziehen sich die Texte auf Original Dokumente und Briefe aus dieser schrecklichen Zeit.
Der Auftritt von Kanonenfieber war schon etwas bizarr. Man müsste schon die Lyrics besser verstehen, um das Gesamtkonzept von Kanonenfieber zu begreifen.
So wirklich packen konnte mich die Black Metal / Death Metal Band aus Bamberg im Freistaat Bayern trotz viel Feuer nicht.
Der Herkunft Finnland bedingt ging, es bei Insomnium etwas kühler und verhältnismässig ruhig zu und her. Obwohl schon mehr besuchende den Weg in die Halle neben dem Bahnhof Oerlikon gefunden haben, kam noch keine Stimmung auf. Die aus der Stadt Joensuu im Osten Finnlands stammende Melodic Death Metal Band konnten mich ebenfalls nicht voll und ganz abholen.
Musikalisch war es mir «zu kühl» und einseitig. Dies ist aber eine reine Geschmacksache und nicht wertend für die Band zu verstehen.
Insomnium tat sicher ihr Möglichstes, um ein gutes Konzert zu bieten.
Mittlerweile ist die Halle 622 sehr gut gefüllt und die Temperaturen führten zu etlichen Kreislaufkollapsen. Die Securitys waren gefordert und müssen an dieser Stelle aber lobend erwähnt werden. Stehts freundlich und mit einem Lachen im Gesicht machten ausnahmslos alle einen hervorragenden Job.
Pünktlich um 21.10 Uhr ging das Licht aus und auf dem Schwarzen Tuch welches den Blick auf die Bühne noch verhinderte, erstrahlte das Logo von Amon Amarth. Die Schwedischen Melodic Death /Winking Metaler trieben die Spannung auf die Spitze. Oder war dieses Intro nur gedacht damit alle ihre Handys bereit machen konnten? Blickte man ins Publikum, könnte man dies so auffassen.
Kaum fiel der Vorhang, schossen schon die ersten Flammen vom Bühnenrand schräg über die Fans. Frieren musste man in den ersten paar Reihen sicher nicht.
Amon Amarth zeigten sich einmal mehr mit einer unglaublichen Spielfreude. Die Schweden bestätigen ihren Ruf als exzellente Liveband vom ersten Song an. Dementsprechend euphorisch zeigte sich das Schweizerpublikum. Zum Teil wurden Kartonschildern mit kurzen Botschaften darauf hochgehalten. Immer wieder zeigte Sänger, Johan Hegg, ins Publikum und grinste vor sich hin. Allgemein sah man der Band an das sie viel Spass bei der Arbeit haben. Der Tourstress, vom Waken Open Air ging es nach Transsilvanien und von der nach Zürich, sah man ihnen nicht an. Voller Energie hüpften sie immer wieder bei den Instrumentalen parts.
Standesgemäss begrüsste Johan seine Fans in Deutsch wechselte aber ins ihm vertrautere Englisch.
Wie schon im letzten Jahr am Greenfield Festival spielten Amon Amarth unter den Augen Odins der in Übergrösse in der hinteren Bühnenecke stand.
Ca. in der Mitte des Konzerts verschwand er und ein Wikinger Schiff war zu sehen.
Regelmässig schossen Flammen in Richtung Hallendach. Die Securitys vor der Bühne waren an diesem Abend sicher nicht zu beneiden da es ja auch immer wieder Crowdserver gab, die sie sicher wieder auf den Boden holten.
Amon Amarth sind und bleiben eine Macht in der Metalszene und beeindrucken immer wieder aufs neue.
Hegg und seine Mitmusiker Johan Söderberg, Olavi Mikkonen (beide Gitarre), Ted Lundström (Bass) und Jocke Wallgren (Drums), sind mittlerweile seit 2016 in derselben Formation unterwegs und begeistern Ihre Fans auf der ganzen Welt. Hoffentlich auch bald wieder in der Schweiz.