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Fotocredit: M.Brügger/Szenemagazin.ch

5. Juli 2022
Judas Priest
Hallenstadion Zürich

Vor mehr als einem halben Jahrhundert, 1969, legte Alan Atkins (Gesang), John Perry (Gitarre † 1969), Bruno Stapenhill (Bass) und John Partidge (Schlagzeug) den Grundpfeiler für Judas Priest.
Alan Atkins trat 1973 aus der Band aus und machte Platz für Rob Hallford.
Hallford wurde mit seinem Leder- und Nietenoutfit zur Stillikone in der Metal Szene. Seine hohe Stimme und Schreie sind heute noch typisch für die Band aus der einstigen Hauptstadt der Stahlindustrie: Birmingham.
Am 5.Juli 2022 war es endlich soweit und die New Wave of British Heavy Metal Legenden kamen zurück ins Hallenstadion.

Als Special Guest kam «Gitarrengott» Mark Tremonti mit seiner nach ihm benannten Band Tremonti.  
Im Vergleich zum Main Act ist Mark ein Jungspund, der sich vom Können her aber nicht verstecken muss. Tremonti, der sich schon als Gitarrist bei Creed und Alter Bridge einen Namen machte, gründete sein Solo Projekt 42 Jahre nach Judas Priest. Da liegen natürlich in der musikalischen Entwicklung Welten dazwischen. Gerade das Genre Heavy Metal hat an Subgenres massiv zugenommen. Tremonti werden in die «Schubladen» Hard Rock, Thrash Metal und Heavy Metal gesteckt. Dies alleine zeigt schon die Bandbreite des US Amerikaners aus Orlando, Florida.
Mark und seine Männer agierten etwas träge und vermochten soundtechnisch nicht ganz zu überzeugen. Der Bass übertönte zum Teil das virtuose Gitarrenspiel, was doch sehr schade ist. Aber dies ist einmal mehr Jammern auf sehr hohen Niveau. Tremonti ist eine grossartige Band, die es versteht, die Massen zu begeistern.

Tremonti|©Stagetime.ch.jpg

Foto Credit: Christoph Gurtner im Auftrag von Usgang.ch  Archiv Foto 2016

Das Licht in der Halle brannte noch als aus den Boxen der Black Sabbath Klassiker «War Pigs» ertönte. Das Intro war der Start in eine einzigartige Heavy Metal Show, die nicht von Spezial Effekten lebte, sondern von der Stimme Halfords und den perfekt getimten Instrumentalen Teilen.
Sicher war Halford mit 71 Jahren und einem echten Rockstar Lifestyle nicht mehr so agil wie noch vor einigen Jahren. Immer wieder verschwand er hinter der Bühne um sich wohl kurz zu erholen damit er für die schwierigen Song Passagen beispielsweise bei «Painkiller» sein Maximum an hohen Tönen erreicht.

Die Setliste war eine fast zwei stunden lange Zeitreise durch die Discographie von Judas Priest.
von «Victim of Changes» ( Sad Wings of Destiny Album 1976) zu «Turbo Lover» (Turbo Album 1986) und natürlich diverse Songs vom «British Steel» Album von 1980 welches zu den erfolgreichsten Metal Alben aller Zeiten gehört, war alles dabei. Fan Emotion pur und dementsprechend war eine begeisternde Stimmung im verkleinerten Hallenstadion zu spüren.
Rob Halford und seine Männer wissen aber wie man das ganze noch Übertreffen kann. Bei der Zugabe kündete der «Metal God» Halford eine Legende und Ikone des Genre an: Glen Tipton der Gitarrist seit 1974 betrat gezeichnet von seiner Parkinson Erkrankung die Bühne. 
Judas Priest und insbesondere Halford zollen so ihrem langjährigen Wegbegleiter ihren Respekt. WOW kann man da nur sagen. Parkinson ist eine heimtückische Krankheit, die Betroffenen benötigen intensive und spezielle Pflege. Um so schöner, dass Glen noch einmal auf die Tournee mitgehen konnte und für vier Songs auf der Bühne sein durfte. Ob er wirklich live spielte, konnte ich von meinem Platz nicht erkennen. Aber es zählte der Moment, der dieses sonst schon einmalige Konzert perfekt machte.

Kleine Anmerkung: Leider durfte ich keine Fotos von Judas Priest machen. Ich bedanke mich herzlich beim Veranstalter Good News, dass ich ein Journalistenticket bekam und das Konzert meiner Musikhelden erleben durfte.

Ebenfalls ein grosses Merci an meine Kollegin vom szenemagazin.ch, Michelle Brügger die das tolle Titelfoto zur Verfügung stellte.

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