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27. Juli 2018
Editors
Stimmen Festival Lörrach

Für einmal verlies ich für einen Konzertbesuch die Schweiz. Mein Weg führte mich nach Deutschland ins schmucke Städtchen Lörrach. Vor 25 Jahren fand dort die erste Ausgabe des Stimmen-Festival statt. Das Festival ist dank dem Support der Stadt ein fester Bestandteil im Kulturkalender im süddeutschen Raum, der Nordwestschweiz und dem Französischen Elsass. 

 

Den Abend auf dem bereits gut gefühlten Marktplatz im Herzen von Lörrach eröffnete das schottische Quartett The Ninth Wave. Bei ihrem kurzweiligen Set fühlte man sich in die Zeit versetzt als Wave und Gothic im Stil von The Cure ihre Blütezeit hatten. Grossartiger Sound, jedoch sehr kühl vorgetragen. Dieser Minimalismus, diese Coolness hinter dem Mikrofon steht der komplexen Musik mit langen Instrumentalparts gegenüber. 

The Ninth Wave sind eine spannende Newcomerband, die ihren Weg in der Wave- und Gotic-Szene machen wird.

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Der Marktplatz füllte sich immer mehr, während die Bühne für den Main-Act Editors bereit gemacht wurde.

Dank dem perfekten Open Air-Wetter ging sicher noch das eine oder andere Ticket über die Theke der Abendkasse. 

Die Stimmung war ausgezeichnet und die Vorfreude auf die Engländer spürbar. 

Kurz nach 21:00 Uhr dröhnte der ABBA-Song «Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)» aus den Boxen. Die langen 3:30 Minuten habe ich dank sehr guten Ohrenschützer einigermassen überstanden. 

Nach einem weiteren, kurzen Intro, bei dem vor allem Drummer Ed Lay im Mittelpunkt stand, kamen die anderen Bandmitglider ebenfalls auf die Bühne und wurden frenetisch vom Publikum empfangen. 

Editors sind seit längerem mit ihrem neuen Album «Violence» unterwegs, kein Wunder präsentierten sie zu Beginn mit «Cold» einen Titel ihres neusten Werks. 

Mal mit und mal ohne Gitarre war Sänger Tom Smith stets präsent, nutze die ganze Bühne und beeindruckte mit einer unterhaltsamen Show, ohne seine Musiker in den Hintergrund zu drängen. Editor sind eine gut geölte Maschine von rockig, etwa «Munich», bis zum gemächlicheren und sehnsüchtigen «Sugar» war von allem etwas dabei. Editors begeisterten schlicht mit einer grossen Best of-Show. Nur die Interaktionen mit dem Publikum blieben gänzlich aus. Ein «Dankeschön» von Smith war das höchste aller Gefühle. Eine Quasselstrippe wird er sicher nie, aber wer will schon die ewig gleichen Floskeln hören, wenn man eine vor Spielfreude strotzende Band auf der Bühne hat, die nach einem 15 Songs langen Marathon eine kurze Pause machen und gleich noch viel grossartige Zugaben darunter ihren Überhit «Papillion» oben drauf setzt. Ja selbst das Publikum vergas vor lauter Feiern und Klatschen das sie ein Handy in der Tasche hatten. Die Sicht zur Bühne wurde praktisch nie durch leuchtende Bildschirme versperrt. So dürfte es immer sein. Festival-Direktor Markus Muffler  hat es zu beginn des Abends richtig gesagt: Ein Foto als Erinnerung ist Okay, Dauerfilmen nicht. Man soll auch an die Leute hinter einem denken. Das Publikum hat sich dies wohl zu Herzen genommen. Selbst der Blutmond verlor seine Bedeutung. Die Engländer hatten den Marktplatz und alle Besucher/Innen in ihren Bann gezogen. Mit der letzten Zugabe, «Magazine», vom neusten Album schloss sich der musikalische Kreis. 

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