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1.Titelbild_Arch Enemy_©Stagetime.jpg

9. Juni 2023
Greenfield Festival Tag 2
Militär Flugplatz Interlaken

Vor lauter Aufregung blieb mein Laptop am Mittwoch im Büro. Mir blieb also nichts anderes übrig als am Freitag Morgen früh aus dem Zelt zu kriechen, über den Brünig ins Büro zu fahren und das Gerät zu holen. Ein Vorteil hatte dieser gesamthaft 6-Stunden-Trip. Ich konnte noch kurz unter die Dusche hüpfen, bevor es dann wieder via Zürich - Bern aufs «Bödeli» ging. Die Erste Band des Tages, Überyou, habe ich aus diesem Grund verpasst.

Zur zweiten Band, Zebrahead, habe ich ein sehr spezielles Verhältnis. Es war glaube ich 2013, als ich noch mit einer Gruppe Besucher*innen auf dem Camping übernachtete. Es war eine lange und lustige Nacht. Geschlafen habe ich nicht so viel. Um 7:00 Uhr kroch ich wieder aus dem Zelt und mein erstes Wort war «BIIIIEEERRR»!!!! Also trank ich um diese Zeit ein lauwarmes Farmerbier… 
Mein Alkoholpegel war gefühlsmässig nicht so hoch, ich konnte immerhin die Kamera halten. Ich ging als in den Graben und wollte Zebrahead fotografieren. Die Band gab auch gleich vom ersten Ton an Vollgas, was mir in dem Moment nicht so entgegen kam. Das Ergebnis: Ich hatte kein Foto, wo ein Bandmitglied drauf war.
Zurück zur aktuellen Greenfield-Ausgabe. Zebrahead gaben einmal mehr Vollgas, sprangen und wirbelten wie damals über die Bühne. Mit dem Unterschied, dass ich diesmal die Jungs auf dem Foto drauf hatte.

1. Bildtext_Zebrahead_©Stagetime-8.jpg

Ich pendelte also wieder zwischen den beiden Bühnen hin und her und sah, wie der Himmel sich von Stahlblau in Regnerischgrau verwandelte. 
Ein Greenfield ohne Regen gab es in der 17-jährigen Geschichte des Festivals glaube ich nie. Das Wetter im Berner Oberland ist sehr eigenwillig. Es kam, wie es kommen musste, und ein kurzes Gewitter zog übers «Bödeli». Die Abkühlung tat zwar gut, aber meine Kameras fand es weniger gut.  Bei drei Kameras hielt sich der Ärger in Grenzen. Einzig auf Hatebreed verzichtete ich dann (wie schon 2015). Gewisse Bands kommen immer wieder nach Interlaken, bis zu sieben mal waren einige schon da.
Dann kam sie, die Frau die jeder männliche Fotograf verehrt und sich darauf freut. Die Kanadierin Alissa White-Gluz und ihre Schwedische Band Arch Enemy enterten die Jungfrau Stage, da war der Abriss vorprogrammiert. Das blauhaarige Energiebündel groulte und sang sich die Seele aus dem Leib. Wer noch kein Arch Enemy-Fan war, war es bestimmt nach diesem genialen Gig. Ja es braucht nicht viele Frauen an einem Metal Festival, es braucht nur Alissa, dann ist die Welt in Ordnung.
Fanboy Ende.

Der Nachteil: man misst alle anderen Band am Auftritt der Schwedischen Melodic Death Combo.
So machte die Australische Metalcore-Band Parkway Drive einen tollen Job, brannte ein grosses Feuerwerk ab. Aber an Arch Enemys Machtdemonstration kam sie nicht heran.
Krieg ist seit Menschengedenken ein Thema. Leider auch auf grausamste Weise aktuell in der Ukraine und anderen Orten auf unserer Welt. Aber man darf nicht vergessen, ohne grosse Schlachten gäbe es die unabhängige Schweiz nicht. Das muss man sich einfach bei all der Kritik an der Schwedischen Powermetal Band Sabaton bewusst sein.
Ihre Alben und Songs sind bis ins Detail aufgearbeiteter Geschichtsunterricht in Musik verpackt.
Natürlich stand wieder der Panzer als Schlagzeugpodest auf der Bühne. 
Sabaton powerten los und rissen das Publikum sofort mit. Es folgte eine zwei Stunden lange perfekt inszenierte Show mit viel Feuer und Sänger Joakim Brodén als Panzerfaustschütze.

Der zweite Tag war ebenfalls gespickt mit viele tollen Bands, begleitet von einer unglaublich friedlichen Stimmung mit vielen lachenden Menschen. Festivals müssen immer so sein.
Ob jetzt Arch Enemy nicht der würdigere Headliner gegenüber Sabaton gewesen wären, darüber lässt sich streiten. Das ist aber wieder Jammern auf sehr hohem Niveau.

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